Besser erklären im Online-Kurs – Darauf kommt es an.

Die meisten wissen und haben Erfahrung, wie Weiterbildung in der Präsenz funktioniert. Aber wie vermittelst du die gleichen Lerninhalte online?

Online-Bildung kann erfolgreich sein, das haben uns die letzten zwei Jahre deutlich gezeigt. Und trotzdem scheitert der Lernerfolg in Online-Kursen häufig an den gleichen Dingen:

  • Bildungsverantwortlichen fehlt das direkte Feedback durch ihre Teilnehmer:innen, ob sie die Lerninhalte wirklich verstehen.
  • Teilnehmer:innen selbst fühlen sich allein gelassen. Sie wissen nicht, an wen sie sich wenden können, wenn sie die Inhalte oder die Aufgabenstellung nicht verstehen.

Beide Probleme kannst Du vermeiden, indem du als Kursleiter:in auf einige essenzielle Dinge achtest.

Im Online-Kurs kommt es auf zwei zentrale Dinge an:

  • Gute Erklärungen und regelmäßiger Austausch zwischen Trainer:in und Teilnehmer:innen.
  • Das direkte Feedback durch den Blick in fragende Gesichter fällt weg. Umso wichtiger werden Deine konkreten Anweisungen und Erklärungen im Kurs.

Ein wichtiger Hinweis vorab: Das Ziel Deines Online-Kurses sollte immer sein, dass Teilnehmer:innen die Inhalte sofort verstehen, diese einfach verarbeiten und die gelernten Inhalte verinnerlichen können.

Worauf kommt es bei guten Erklärungen im Online-Kurs an?

Ein Online-Kurs ist so individuell wie das Thema, das Du mit ihm vermitteln möchtest. Deshalb gibt es nicht das eine Schema, welches auf jeden Kurs passt. Schließlich kommt es sowohl auf Dein Kursthema als auch auf die ausgewählten Lernmedien an. Damit Du möglichst viele Leute im Kurs ansprichst, ist ein abwechslungsreicher Aufbau deines Online-Kurses hilfreich Abwechslung erhält die Motivation und Aufmerksamkeit. Beides brauchst Du als Basis, noch bevor inhaltliche Erklärungen starten.

Wie du digitale Lernangebote ansprechend gestaltest, erfährst du in diesem Artikel – In 4 Schritten vom langweiligen Online-Kurs zum erfolgreichen Highlight

Schritt 1 – Verständliche Sprache

Damit sich Teilnehmer:innen auf den Inhalt deines Online-Kurses konzentrieren können, ist einfache Sprache wichtig. Das macht es für Teilnehmer:innen leichter, die Inhalte schnell und ohne Probleme zu verstehen.

  • Benutze keine oder sehr wenig Fachbegriffe, die Du erklären musst.
  • Gleiches gilt für Fremdwörter, insbesondere Anglizismen.
  • Halte Deine Sätze kurz und vermeide unnötige Adjektive.
  • Sprich deine Teilnehmer:innen direkt an und nutze eine aktive Ansprache.
  • Formuliere Beispiele und Inhalte in positiver Sprache statt Verneinungen.

Schritt 2 – Interesse wecken

Ein wichtiger Faktor für Lernerfolg deines Online-Kurses ist natürlich das Interesse der Teilnehmer:innen am Kursinhalt. Online kann das deutlich komplizierter sein als in der Präsenz, schließlich kannst du Teilnehmer:innen nicht direkt danach fragen.

  • Zunächst finde ein Aufhänger-Thema, dass deine Teilnehmer:innen interessiert oder persönlich betrifft und nutze dieses als Einstieg.
  • Erinnern fällt leichter, wenn das Thema mit anderen Dingen verknüpft wird. Stelle Bezug zu Alltagssituationen her aus der Lebenswelt deiner Teilnehmer:innen her und erkläre, warum Themen wichtig sind.
  • Vergiss den Spaß am Lernen nicht und nutze spielerische Elemente, wie Gamification-Elemente in deinem Online-Kurs.
  • Schaffe Nähe zwischen Dir und den Teilnehmer:innen, indem du “die gleiche Sprache sprichst” und auf sprachliche Besonderheiten achtest.

Schritt 3 – Zusammenhänge herstellen

Wahrscheinlich kennst Du es noch aus deiner eigenen Schulzeit: Vor dem ein oder anderen Vokabeltest haben wir alle schon einmal stumpf auswendig gelernt und danach alles relativ schnellt wieder vergessen. Stumpfes auswendig lernen funktioniert zwar auf Zeit, der Lerneffekt geht aber verloren:

Um Dinge langfristig zu behalten, braucht es Zusammenhänge und klare Ziele.

  • Mache deutlich, wofür das Gelernte gut ist und wann es nützlich sein kann.
  • Verpacke Lerninhalte in spannende Geschichten und baue im Sinne von Storytelling einen Spannungsbogen auf.
  • Setze auf echte Praxisbeispiele, insbesondere wenn es um komplexere Lerninhalte oder Abläufe geht.

Schritt 4 – Kleine Schritte gehen

Gehe es in Deinem Online-Kurs langsam an, schließlich müssen sich alle Beteiligten an die neuen Lernumstände gewöhnen. Mach es dir und den Teilnehmer:innen möglichst leicht und setze auf Einfachheit.

  • Vermittle in jeder Lerneinheit ein klares Ziel, das Du mit dieser erreichen möchtest.
  • Halte die Komplexität in Deinem Online-Kurs gering und vermeide alle Elemente, die für Verwirrung sorgen können.
  • Setze auf kleine in sich geschlossene Lerninhalte, ganz im Microlearning-Stil. Dann können Teilnehmer:innen ihre Lernzeit selbst besser einteilen.
  • Schließe jedes Thema mit einer kurzen Zusammenfassung oder einem Quiz ab. Dadurch reflektieren Teilnehmer:innen eher, ob sie alles verstanden haben, bevor sie eine neues Lernkapitel beginnen.

Fazit:

Wir halten an dieser Stelle fest: Du musst das Rad für deine Online-Kurse nicht neu erfinden! Nutze deine bestehenden Inhalte z. B. aus Tagesworkshops oder Präsentationen und teile sie in kleine Lernhäppchen auf. Es kommt schließlich sowohl auf deine Erklärungen als auch auf den Kursaufbau an!

Mit diesen Tipps sollte es in deinem nächsten Online-Kurs keine Fragen oder Probleme geben. 🙂